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Schulungsinhalte

Die Inhalte der 6 Seminarblöcke gliedern sich in folgende Themenbereiche:

1. Was bedeutet Rheuma beim Kind?

Die Teilnehmer werden mit dem Begriff „Rheuma“ vertraut gemacht, sie lernen die verschiedenen Verläufe und Unterformen der juvenilen chronischen Arthritis kennen und können damit ihre Erkrankung in den entzündlichen rheumatischen Formenkreis einordnen. Krankheitsursachen und -einflüsse werden diskutiert, ebenso wichtige diagnostische Maßnahmen und die Bedeutung dieser Untersuchungen für die Beurteilung von Krankheit und Krankheitsverlauf. Es wird besprochen, worin Zeichen eines Krankheitsschubes bestehen, und bei welchen Krankheitszeichen der Arzt / die Ärztin zu konsultieren ist.

2. Wie wird Rheuma behandelt?

Die Patient(inn)en lernen hier die verschiedenen Therapieformen und ihre Bedeutung kennen. Besonderer Schwerpunkt liegt auf der medikamentösen Therapie. Die einzelnen Medikamentengruppen (cortisonfreie Entzündungshemmer, Cortison, Basismedikamente und ergänzende Medikamente) werden ausführlich und kindgerecht mit Hilfe von Tiersymbolen besprochen. Tiersymbole symbolisieren die einzelnen Medikamentengruppen:
das Nilpferd die Basismedikamente
der Tiger das Cortison
die Maus die kurzfristigen Entzündungshemmer
der Schmetterling die ergänzenden Medikamente

Angriffspunkte der Medikamente und ihre Wirkmechanismen werden ebenso wie praktische Anwendungen und das Verhalten im akuten Krankheitsschub erläutert. Die Informationen sollen helfen, die Bedeutung der medikamentösen Therapie zu erkennen und eine Mitbeteiligung von Patient(inn)en und deren Eltern an Therapieentscheidungen zu ermöglichen. Den Patient(inn)en soll die Angst vor den Medikamenten genommen werden. Andererseits werden wichtige Komplikationen der medikamentösen Behandlung dargestellt, damit die Patient(inn)en sie rechtzeitig erkennen und darauf reagieren können.

3. Rheuma braucht Bewegung – Physiotherapie bringt’s!

Wozu dient Krankengymnastik, und welche Ziele werden damit verfolgt? Dies sind zentrale Punkte des 3. Seminars. Anhand des Aufbaus und der Funktion eines gesunden bzw. kranken Gelenkes wird besprochen, welche krankengymnastischen Maßnahmen hilfreich sind, und wie die Gelenkbeweglichkeit erhalten oder verbessert werden kann. Die Kinder werden mit Beweglichkeitstests vertraut gemacht, um ihre eigene Gelenkbeweglichkeit überprüfen zu können. Sie erhalten Hinweise, welche Freizeitsportarten mehr oder weniger günstig für entzündete Gelenke sind, und welche krankengymnastischen Übungen von ihnen allein zu Hause durchgeführt werden können.

4. Ergo fürs Ego

Die Kinder und Jugendlichen lernen im Einzelnen kennen, was man unter Gelenkschutz versteht, und was er bezweckt. Anhand von konkreten Beispielen werden die Gelenkschutzregeln vermittelt und der vorbeugende bzw. funktionsstützende Einsatz von Alltagshilfen besprochen. Die Patient(inn)en erfahren, wie durch die Schonhaltung eines entzündeten Gelenkes Fehlhaltungen und Fehlstellungen entstehen können, und wie man dem entgegen wirken kann.

5. Anregungen zur Krankheitsbewältigung

Spielerisch lernen hier die Kinder, was sie tun können, um die Krankheit günstig zu beeinflussen. Es werden Möglichkeiten diskutiert, die helfen, krankheitsbedingte Belastungen zu verringern. Selbsthilfemöglichkeiten, die Suche und Annahme von Unterstützungen werden ebenso wie Methoden der Schmerzbewältigung berücksichtigt. Die Kinder und Jugendlichen können erfahren, wie andere Menschen mit langandauernden Krankheiten umgehen, und dass sie mit ihren jeweiligen Krankheitserfahrungen nicht allein dastehen.

6. Sozialrechtliche Fragen

Die sozialrechtliche Beratung von Kindern, Jugendlichen und deren Eltern umfasst den schulischen Bereich, Möglichkeiten der Berufsausbildung und der rheumagerechten Gestaltung des Arbeitsplatzes. Rechtlich zustehende Leistungen und die möglichen Hilfen der einzelnen Leistungsträger werden vorgestellt. Darüber hinaus werden Informationen zu Selbsthilfegruppen gegeben.